2022
HERBSTTAGUNG FORUM MEDIZIN UND PHILOSOPHIE
Samstag 19. Nov. 2022 in Basel – Seminarhotel Ondeleya
Philosophie – Gehirn – Emotionen
Gastreferent: Prof. Thomas Fuchs, Heidelberg
Kennt mich mein Gehirn? Die Frage hat es in sich. Thomas Fuchs stellt sie implizit in seinem Buch ‘Das Gehirn – ein Beziehungsorgan’. Er kritisiert den Reduktionismus der exakten Naturwissenschaften und ruft in Erinnerung, dass deren 3. Person – Perspektive die 1. Person alles Lebendigen nicht erreichen kann. Das Messbare und das Lebendige sind zwei Seiten einer Medaille, die aber voneinander nichts wissen.
Den Schwerpunkt des Vormittags wird das Referat ‘Das Gehirn – ein Bezie-hungsorgan’ von Thomas Fuchs bilden. Am Nachmittag wird er ein inter-aktives Referat zum Thema ‘Paradigma der Verkörperung’ halten.
Das genaue Programm wird folgen. Wir werden in Basel auch eine neue Arbeitsgruppe zum Thema ‘Emotionen in der Philosophie’ initiieren. Anmel-dungen sind bereits jetzt möglich bei Burkhard Gierer b.gierer@bluewin.ch
Wichtig: Es sind auch interessierte Nicht-Mitglieder des Forums herzlich eingeladen. Termin reservieren und bei B. Gierer sich unverbindlich vor-merken lassen. Kosten: Fr. 100.- inkl. Mittagessen
Zur Person
Prof. Dr. med., Dr. phil. Thomas Fuchs, habilitiert in Psychiatrie und Psychotherapie, hat in Heidelberg den Karl Jaspers – Lehrstuhl für Grundlagen der Psychiatrie und Psychotherapie inne. Er ist Leiter der Sektion Phänomenologische Psychopathologie und Oberarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg.
Seine letzte Publikation: Verteidigung des Menschen – Grundlagen einer verkörperten Anthropologie (Suhrkamp, Frankfurt/M. 2020)
Kurze Vorschau auf die Herbsttagung 2022 des Forums Medizin und Philosophie, zu der auch Nicht-Mitglieder herzlich eingeladen sind
Naturwissenschaftliches Denken bedeutet ganz selbstverständlich, dass das erlebende
Subjekt zurücktreten muss vor einem objektiven Blick auf den Gegenstand der Forschung. Das gilt logischerweise auch in der Biologie und in der Neurobiologie. Aber je mehr wir unser Bewusstsein verdinglichen wollen, desto sperriger steht die menschliche Subjektivität
dazwischen. Denn wer sind wir in diesem intelligenten ‘Ding’, das Gehirn genannt wird?
Können wir den Menschen ausschliesslich in der dritten Person Perspektive betrachten ohne aus ihm ein Artefakt zu machen?
Thomas Fuchs durchleuchtet diesen Widerspruch, indem er sozusagen auf Feld eins
zurückkehrt und sich bewusst macht, dass das lebendige Subjekt, dass wir in unserer
Leiblichkeit es sind, die leben, erleben und erfassen, dass wir denken, nicht das Gehirn. Das
bedeutet Abschied zu nehmen vom Gedanken, die dritte Person Perspektive könne die Frage nach dem Lebendigen à fonds ausleuchten, und es heisst, uns und auch unser kognitives Streben wieder in seine unauflöslichen Bezüge zur Natur – zu unseren Überlebensbedingungen zu setzen. Das heisst dann freilich auch, dass wir die Natur – unsere Natur – verfehlen, wenn wir sie bloss ‘von aussen’ betrachten.
Wie sähe eine Medizin aus, die komplementär zur dritten immer auch die erste Person
Perspektive, ihre eigene Leiblichkeit einbringt, freilich nicht als zwei getrennte, als objektive
und subjektive, als somatische und psychologische Herangehensweisen, sondern in der
einfach klingenden Erkenntnis, dass die Physiologie, in deren Beforschung und ‘Beherrschung’ die medizinischen Autorität begründet ist, letztendlich nicht Ursache, sondern Ausdruck des Lebendigen ist? Denn der Mensch, der in der Sprechstunde erscheint, ist lebendig als ein in seinem Körper inkarniertes Subjekt. Dieses verkörperte Subjekt, dieses Selbst, diese seine Leiblichkeit verteidigt Fuchs gegen jeden Versuch, sie kurz zu schliessen mit den Resultaten naturwissenschaftlicher Forschung und so auf ihr Substrat zu reduzieren. Könnte es sein, dass naturwissenschaftliche Forschung, weil sie letztlich allein nach Wirkketten fragt, verkennt, dass Sinn und Bedeutung dem Leben inhärent sind?
Thomas Fuchs geht diesen Fragen in seinem Buch ‘Das Gehirn, ein Beziehungsorgan’
(Kohlhammer, Stuttgart) in profunder Weise nach. Sein Referat am Morgen und seinen
interaktiven workshop am Nachmittag sollte man nicht ohne Grund verpassen.
Was zeitlich bloss als Anhängsel erscheint, nämlich die Gründung einer Arbeitsgruppe
‘Emotionen in der Philosophie’, steht in Zusammenhang mit dem Hauptthema unserer
Herbsttagung. Gerade die Philosophinnen und Philosophen übersehen oft, wie sehr unsere
Emotionen das Denken und Erkennen steuern und dass wir gut daran tun, sie nicht als
Launenhaftigkeit gering zu schätzen. Unser Mangel an gegenseitigem Verständnis gründet
zumeist nicht in einem Mangel an Rationalität, sondern im Mangel an Einsicht in die
emotionalen Grundlagen unseres Denkens.
Für den Vorstand Forum Medizin und Philosophie, Thomas Schweizer
2022
Frühjahrsretraite und GV 2022
Datum: 5. Mai 2022
Ort: Zentrum Karl der Grosse, Zürich
13.15 – 15.45 Brainstorming über die Zukunft des Forums Medizin&Philosophie, Bericht über AG BioPhilosophie, Vorschlag neue AG Emotionen. 16.15 – 17.00 GV.
Brainstorming über die Zukunft des Forums für Medizin und Philosophie
Anwesende:
Claude Beguelin, Brigitte Bleiber, Marc Emmenegger, Burkhard Gierer
(Vorstand ), Magdalena Hoffmann (Vorstand), Gabrielle Keller, Erich Russi, Thomas
Schweizer (Vorstand), Christian Studer, Piet van Spijk (Präsident).
Der aktuelle Stand des Forums wird diskutiert und hierbei auf die positiven und stabilen Entwicklungen aber auch auf die Schwierigkeiten eingegangen. Die Pandemie hat zu einer langen Phase geringerer Aktivität des Forums geführt, mehrere Veranstaltungen mussten abgesagt werden.
Obwohl bis jetzt kein eigentlicher Mitgliederschwund festgestellt werden kann, erscheint
doch unsicher wie viele Mitglieder weiterhin aktiv oder passiv dabeibleiben wollen. Das
Thema der Rekrutierung von Neumitgliedern wird kontrovers diskutiert. Hierbei gibt es
Voten zu den Möglichkeiten und Grenzen des Einbezugs von Social Media. Die Mehrheit ist
schliesslich der Meinung, dass die Relevanz der Social Media für das Forum begrenzt ist und sich deshalb hier vorerst keine weiteren Massnahmen aufdrängen.
Das Forum sei auch in Luzern wegen fehlender Repräsentanz und Sichtbarkeit nicht gut
bekannt. Potenzielle Neumitglieder sollten angesprochen werden im laufenden CAS/MAS in
Luzern. Magdalena Hoffmann bietet an, einen Flyer des Forums auszulegen, und dem
Versand der Diplome beizulegen. Erich Russi äussert seine Meinung zum Zielpublikum (betr. neue Mitglieder), dies seien eher Kolleginnen und Kollegen im mittleren/höheren Alter, dies aus verschiedenen Gründen
(verfügbare Zeit, wahrgenommene Relevanz der Philosophie in der Medizin, u.a.).
Strukturen, Inhalte und Kontakte des Forums werden diskutiert:
Erich Russi erwähnt die bereits früher bestehenden Kontakte zur Akademie
Menschenmedizin, Marc Emmenegger weist auf mögliche interessante Kontakte zur Uni
Rostock, bzw. zur Sektion Neue Phänomenologie hin (ehem. Schmitz). ME weist auch auf
seine Kontaktmöglichkeiten zum IMK hin (Institut für Medizin und Kommunikation, Basel)
Christian Studer betont das Funktionieren der bisherigen Struktur des Forums, er rät ab von
expliziten Pflichten. Mitglieder sollten unterschiedlichen Interessen nachgehen können,
aktive Teilnahme und passives Konsumieren sollte weiterhin möglich sein.
Thomas Schweizer und Piet van Spijk fassen die bisherigen Überlegungen zu einer
Arbeitsgruppe Emotionen zusammen. Hier zeigt sich jedoch, dass personell noch keine
Klarheit besteht wer als Spiritus Rector fungiert. Es ergibt wenig Sinn eine AG zu gründen,
wenn das Personal noch fehlt. Thema und Potenzial einer solchen Gruppe werden
anerkannt, wobei eine Fokussierung erforderlich ist.
Marc Emmenegger bietet an im Lauf des Vereinsjahrs als Ansprechpartner und
Ideensammler für eine solche Gruppe bereit zu stehen. Der Terminus Arbeitsgruppe
erscheint etwas beschwerlich und wird dem Interessensspektrum der Teilnehmer auch nicht
gerecht. Eine gute Alternative wäre der Begriff „Zirkel“.
Christian Studer erwähnt, dass neben einer Leitung einer Gruppe auch eine Moderation in
Frage kommt. Der Moderator gibt dabei die Ziele und Inhalte nicht vor, sondern vermittelt
zum Beispiel bei der Themenfindung und Strukturbildung. Hierbei könnten auch
Lernstrukturen erarbeitet werden (analog ärztlicher Qualitätszirkel).
Burkhard Gierer bekräftigt die Idee einer sich selbst organisierenden Gruppe, in der die
Gruppendynamik auch zu einer funktionalen Struktur führen kann.
Claude Beguelin schlägt ein Inserat für die Tagung im der Zeitschrift für Neurologie und
Psychiatrie vor, er wird sich informieren und kümmern.
Piet van Spijk wird einen Artikel für die SAEZ zum Thema Philosophie und Emotionen
schreiben und ein Inserat für die Tagung in der SAEZ platzieren.
Einige Voten sind für die Publikation der email-Adressen auf der Website. Hierfür wäre
jedoch vorgängig das Einverständnis einzuholen. Ein definitiver Beschluss hierzu ist nicht
erfolgt. Für die Tagung im November wird ein Flyer erstellt (Thomas & Piet).
Bericht über die AG Biophilosophie
Thomas Schweizer berichtet von AG Biophilosophie.
Die Bifurkation zwischen Materie und Geist (Descartes) soll überwunden werden.
Ausgehend von Whitehead: Das Subjekt macht Erfahrungen auf dem Boden der Natur. Das
gelingt nur, wenn in der ganzen Natur ein in aller Regel prämental fungierendes Subjekt
verortet wird.
Die Gruppe arbeitet mit Literatur von Koutroufinis. Treffen finden regelmässig statt, die
Gruppe erfreut sich einer Vitalität und starkem Interesse am Thema.
Philosoph Koutroufinis musste seine Teilnahme an der geplanten Retraite absagen, ist aber
gewillt und motiviert für ein späteres Treffen (vorgesehen für Mai 2023, anlässlich Tagung
und Generalversammlung).
Protokoll
8.5.22, Burkhard Gierer
2021
Herbstretraite 2021
Lebewesen verstehen – Organismus als Prozess Dieser Anlass musste wegen Covid-19 leider abgesagt werden
Datum: Samstag, 27.11.2021
Tagungsort: Hotel Odelya (ehemals Bildungszentrum 21)
Missionsstrasse 21
CH-4055 Basel
Tagesprogramm: 9 00 Uhr Eintreffen und Kaffee
(provisorische Angaben) 9 30 Uhr Tagungsbeginn
Referat von Spyridon Koutroufinis: Die gegenwärtige (System-) Biologie und ihre Grenzen
Anschliessende Diskussion
11 30 Uhr GV
12 30 Uhr Mittagessen im Hotel
14 00 Uhr
Referat von Spyridon Koutroufinis: Die Prozessphilosophie als Grundlage künftigen Denkens in der Biologie – und in der Medizin
Anschliessende Diskussion
16 00 Uhr Bericht aus den Arbeitsgruppen
AG Biophilosophie
AG Emotionen in der Philosophie
17 00 Uhr Ende der Veranstaltung des Anlasses
2021
Herbstanlass 2021
Philosophieren und Wandern am Fuss des Pilatus
Datum: Samstag, den 28.8.2021
Treffpunkt:
ÖV: 10 00 Uhr Bahnhof Luzern (Triumphbogen)
Auto: 10 30 Uhr Gasthaus Hergiswald https://www.gasthaushergiswald.ch/#
Rückfahrt: ca. 17 Uhr ab Eigenthal Talboden
Bei Kaffee und Gipfel werden wir uns im Gasthaus Hergiswald auf die folgenden Themen einstimmen:
- Qualität in der Medizin: Abschluss der mehrjährigen Arbeit an diesem Thema und Hommage an den 2020 verstorbenen Leiter der Arbeitsgruppe und Präsident des Forums Medizin und Philosophie – Hansueli Schläpfer
- Emotionen und Philosophie – ein Gebiet echter Kooperation zwischen Medizin und Philosophie
Anschliessend werden wir bei einer leichten, ca. 2-stündigen Wanderung und bei einer Vesper im Landgasthaus Unterlauelen https://unterlauelen.ch/ die beiden Themen vertiefen.
2020
Tagesretraite „Eigenverantwortung, Pflicht oder gar Tugend?“
Neues Datum: 29. Februar 2020
Ort: Altes Tramdepot, Bern
Zeit: 9.30-17.00 Uhr
Referenten:
Dr. med. Hansueli Schläpfer, Präsident Forum Medizin und Philosophie
Präsentation: Einführung Eigenverantwortung, Pflicht, Tugend?
Prof. Dr. Jörg Löschke, Philosophisches Seminar der Universität Zürich
Präsentation: Wie kann ein mass- und sinnvolles Verhalten der Akteure in der Medizin gefördert werden? Auf der Suche nach treffenden Begrifflichkeiten und konsensfähigen Werthaltungen.
PD Dr. med. Klaus Bally, Universitäres Zentrum für Hausarztmedizin beider Basel. Pensionierter Facharzt für Allgemeinmedizin FMH
Präsentation: „Eigenverantwortung, Pflicht oder gar Tugend?“ Wenn Ärztinnen und Ärzte krank sind – was dann? Die Fakten
Lektüre zur Vorbereitung:
N Engl J Med Feb 7, 2019. 380;6: 505-507
Protokoll der Tagung (Autor: Hansueli Schläpfer)
Anmeldung bis 27. Februar 2020:
https://doodle.com/poll/qahxxzhkc6q5whgc
Teilnahmegebühr: 100 CHF zu bezahlen in bar vor Ort an Dr. Burkhard Gierer
In der Teilnahmegebühr von 100 Franken inbegriffen sind ein 3-gängiges Mittagessen sowie zwei Kaffeepausen morgens bzw. nachmittags.
2019
Donnerstag, 16. Mai 2019 13.30-17.00 Uhr.
Retraite Philosophieteil ab 14.00 und anschliessende Mitgliederversammlung
Thema: Selbstverantwortung
Diskussionsleitung: Magdalena Hoffmann, Universität Luzern
Präsentationen:
Dr. Magdalena Hoffmann: Input Eigenverantwortung und Solidarität
Dr. med. Piet van Spijk: Input Eigenverantwortung
Zentrum Karl der Grosse in Zürich.
2018
Tagesretraite “Personalisierte Medizin – wo bleibt die Person?”
Samstag, 24. November 2018:
9.30-17.30 Uhr
Ort: hotel bildungszentrum 21 in Basel, Missionsstrasse 21, 4055 Basel
Zusammenfassung des Anlasses von Hansueli Schläpfer
Referenten:
Prof. Dr. Ernst Hafen, Institut für Molekulare Systembiologie, ETH Zürich, Mitgründer und Präsident der MIDATA Genossenschaft
Prof. em. Dr. Enno Rudolph, emeritierter Professor für Philosophie der Universität Luzern
Prof. Dr. Katharina Glatz, Leitende Ärztin, Institut für Pathologie, Universitätsspital Basel
Mitglieder der Arbeitsgruppe „Qualität“ des Forums Medizin und Philosophie
Lektüre zur Vorbereitung:
Medienmitteilung der SAMW
Wie viel die Bevölkerung über personalisierte Gesundheit weiss, was ihre Hoffnungen oder Bedenken sind, ist unklar. Über die Website www.menschnachmass.ch wird die Bevölkerung zum Mitdenken und Mitreden eingeladen. Das Themenportal naturwissenschaften.ch/personalisierte_gesundheit bietet verständliche, wissenschaftlich fundierte Informationen zu Methoden und Anwendungen, Forschungsfragen, wirtschaftlichen Auswirkungen etc.
Teilnahmegebühr: 100 CHF zu bezahlen in bar vor Ort an Dr. Burkhard Gierer
In der Teilnahmegebühr von 100 Franken inbegriffen sind ein 2-gängiges Mittagessen mit Kaffee sowie zwei Kaffeepausen mit Frühstücksbuffet morgens bzw. Dessertbuffet nachmittags.
2018
Donnerstag, 31. Mai 2018: Retraite mit Wanderung und GV
Ort: Hotel Zürichberg
Moderation: Dr. Martin Brasser
Protokoll der Retraite von Dr. Beat Gerber
Literatur:
SAMW Richtlinie Umgang mit Sterben und Tod, Vernehmlassung
Selbstbestimmtes Sterben als Herausforderung an die Medizin; SÄZ 2018; 99 (5):156-158
Sterbehilfe-Welche Rolle übernimmt der Arzt? SÄZ 018; 99(6):194
2017 Jahresthema: Handeln
2017 werden wir uns anknüpfend an das Thema „Grenzen“ von 2016 mit dem Thema „Handeln“ auseinandersetzen.
Samstag, 23. September 2017: Tagesretraite
Ort: Kloster Engelberg
Thema: Handeln
Referenten: Prof. em. Dr. Emil Angehrn, Prof. em. Dr. Ueli Mäder, Dr. Hubert Schnüriger
Donnerstag, 29. Juni 2017: Generalversammlung und Retraite
13.45-17.30 Uhr. Generalversammlung und ab 14.30 Uhr Retraite
im Zentrum Karl der Grosse in Zürich.
Referent: Dr. Tobias Eichinger
Thema der Retraite: Grenzen der Medizin
Samstag, 17. September 2016 Tagesretraite
Ort: Kloster Engelberg
Thema: Grenzen der Medizin
Referenten: Prof. em. P. Stulz, Prof. em. D. Scheidegger, Prof. em. E. Rudolph
Verbindliche Anmeldung für den Anlass bis 10. September 2016
Programminhalte:
Prof. em. Dr. Daniel Scheidegger, Basel wird von seinen Erfahrungen mit Grenzen als Intensivmediziner berichten.
„Wer A sagt muss auch B sagen; und C und D und……??“ Prof. Scheidegger wird uns aus seiner reichen Erfahrung mit der Intensivmedizin in einem grossen Universitätsspital berichten und seine Gedanken dazu entwickeln. Wie entscheiden wir, ob wir überhaupt „A“ sagen sollen? Gibt es hier schon Grenzen? Und wenn wir „A“ gesagt haben, wie weit müssen wir dann buchstabieren, bis wir aussteigen können, dürfen, müssen? Was macht es so schwer, diese Grenze zu ziehen?
Prof. Scheidegger leitete 2011/12 die Arbeitsgruppe „Nachhaltige Medizin“ der SAMW und ist stark engagiert für eine medizinische Praxis, welche dem Wohl und der Würde des Patienten verpflichtet ist und zugleich Verantwortung für die Gemeinschaft übernimmt.
Prof. em. Dr. Peter Stulz wird uns passend zur Örtlichkeit die Benediktinerregeln näherbringen.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Kloster laden wir Euch dazu ein, mit der vierköpfigen Arbeitsgruppe „Ziele und Aufgaben der Medizin 2.0“ (P. van Spijk, K. Glatz, H. Schläpfer, E. Rudolph) einen ersten Entwurf zur Überarbeitung des SAMW Papiers aus dem Jahr 2004 „Ziele und Aufgaben der Medizin zu Beginn des 21. Jahrhunderts“ zu diskutieren. Zur Vorbereitung der Diskussion werden wir Euch die aktuellste Version dieses Papiers zusammen mit einigen Fragen etwa eine Woche vor der Retraite per Mail zustellen.
Prof. em. Dr. Enno Rudolf wird uns einen Beitrag zum Thema „Lebenssinn durch Fristverlängerung? Die Spielräume des Arztes innerhalb der Grenzen des blossen Lebens“ präsentieren, der sicher viel Diskussionsstoff bereithält. Im Anhang findet Ihr eine inhaltliche Zusammenfassung des Beitrags verfasst vom Referenten.
Thema der Retraite: Grenzerfahrungen – Erfahrungen von Grenzen
Donnerstag, 16. Juni 2016 15.15-19.00 Uhr. Generalversammlung und ab 16.00 Retraite
im Zentrum Karl der Grosse in Zürich.
2016 möchten wir uns mit dem Thema Grenzen auseinandersetzen. Unsere erste Retraite am 16. Juni 2016 steht unter dem Motto „Erfahrungen von Grenzen – Grenzerfahrungen“.
Literatur und Präsentationen zur Retraite:
B. Gierer: Grenzsituationen. Jaspers: Medizin und Philosophie
H. Schläpfer: Medizin zwischen Sinn und Absurdität
SAMW Papier 2004: Zukunft Medizin Schweiz (obligat).
H. Schläpfer, K. Glatz: Projektvorstellung Zukunft Medizin Schweiz 2.0
D. Ritschl: Dimensionen der Heilung
L. Nordenfeldt: On the Nature of Health
J. Bircher: Nature of Health
J. Bircher: Defining Health
Webseite von Johannes Bircher mit zusätzlichen Informationen
P. van Spijk:On Human Health
Nach der Generalversammlung folgen vier Programmpunkte.
- Burkhard Gierer wird uns eine Einführung zum Thema „Grenzsituationen“ aus der Sicht des Philosophen Karl Jaspers geben.
- Alle TeilnehmerInnen des Anlasses sind angehalten, sich eine Grenzsituation aus dem eigenen Arbeitsalltag oder die Erfahrung von Grenzen durch äussere oder innere Einschränkungen zu vergegenwärtigen. Je nach Anzahl TeilnehmerInnen werden wir diese Erfahrungen im Plenum oder in Gruppen austauschen. Besonders geeignete Grenzsituationen oder Grenzerfahrungen wollen wir im September an unserer Tagesretraite im Kloster Engelberg weiter vertiefen.
- Enno Rudolph wird einen philosophischen Kommentar zu den Grenzsituationen vorbereiten.
- Hansueli Schläpfer wird uns seine Masterarbeit „Medizin zwischen Sinn und Absurdität“ vorstellen. Die Medizin und ihre Aktivitäten gelten als gut und sinnvoll schlechthin. Durch ihre rasante Entwicklung von der ärztlichen Kunst zur naturwissenschaftlich technischen Disziplin wachsen aber ihre Möglichkeiten ins Grenzenlose. Hansueli Schläpfer hat untersucht, inwiefern dadurch das Wohl des Patienten wirklich gefördert oder im Gegenteil gefährdet wird und die Medizin damit absurd werden könnte.
- Die Arbeitsgruppe bestehend aus Dr. Piet van Spijk (Leitung), Prof. Dr. med. Kathrin Glatz, Prof. Dr. em. Enno Rudolph und Dr. Hansueli Schläpfer stellt das Projekt „Zukunft Medizin Schweiz 0.2.“ vor. Dieses Projekt ist ein Versuch, ausgehend vom Papier der SAMW von 2004 „Ziele und Aufgaben der Medizin zu Beginn des 21. Jahrhunderts“ die darin enthaltenen Ziele kritisch zu überdenken und zu versuchen eine neue, möglichst konkrete und operationalisierbare Version zu formulieren.
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21. November 2015 9.30-18.30 Uhr
Tagesretraite “Die Frage nach dem Selbst”
Ort: hotel bildungszentrum 21 in Basel, Missionsstrasse 21, 4055 Basel
Detailprogramm
Moderation:
Prof. em. Dr. Enno Rudolph
ReferentInnen:
Prof. em. Dr. Emil Angehrn: Hermeneutik des Selbst,
Prof. Dr. med. Katharina Glatz: Selbstvermessen – Selbstvergessen,
Mitglieder der AG Qualität
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18. Juni 2015 15.15 -19.00 Uhr Generalversammlung und ab Retraite
im Zentrum Karl der Grosse in Zürich.
Anschliessend gemeinsames Abendessen im Zentrum Karl der Grosse.
Detailprogramm
Philosophieteil ab 16.00 Uhr:
Moderation: Dr. Magdalena Hoffmann, Studienleiterin Weiterbildungsprogramm Philosophie und Medizin, Universität Luzern
Referenten: Prof. Peter Meier-Abt, Präsident der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW)
Dr. Hélène Beutler, Schweizerische Akademie für Qualität in der Medizin (SAQM)
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12. März 2015 16.00-19.00 Uhr Retraite im Zentrum Karl der Grosse in Zürich.
Anschliessend gemeinsames Abendessen im Zentrum Karl der Grosse.
Detailprogramm
Vortrag von Prof. em. Dr. med. Andreas U. Gerber: Lebensqualität und Selbstbestimmung
Stand der Arbeiten:
Arbeitsgruppe Qualität (Hansueli Schläpfer)
Arbeitsgruppe Anthropologie (Piet van Spijk)
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25. Oktober 2014 9.30-18.30 Uhr Tagesretraite im Restaurant UTO KULM, Üetliberg. Anschliessend gemeinsames Abendessen. Detailprogramm
Vorträge des Philosophen Dr. Andreas Cremonini zum Thema „Leib und Sinn“ und des Satirikers, Kolumnisten und Psychoanalytikers PD Dr. Peter Schneider zum Thema „Wie sozial sind psychische Krankheiten?“
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26. Juni 2014 15.15-19.00 Uhr Generalversammlung und Retraite des Forums Medizin und Philosophie im Zentrum Karl der Grosse in Zürich. Anschliessend gemeinsames Abendessen.
Vortrag von Prof. Andreas Brenner, Universität Basel zum Thema „Philosophie des Leibes“
Diskussion von zwei Zertifikatsarbeiten unter der Leitung von Prof. Andreas Brenner
Impfzwang im Pflegeberuf (Hansjakob Roelli)
Die Lüge im Sprechzimmer (Beatrice E. Kaufmann Schmid)
Dr. E. Taverna: Bericht zum Treffen SAEZ 2014;95 (34): 1246-47: Wozu Philosophie?
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6. März 2014 Retraite des Forums Medizin und Philosophie im AKI in Zürich mit anschliessendem Nachtessen. 15.00-19.00 Uhr.
Programm
Der Methodische Zweifel René Décartes (Piet van Spijk)
Die Qualitätsfrage in der Medizin (Hansueli Schläpfer)
An der Grenze der Objektivität im Bereich der medizinischen Begutachtung (Erich Bär)
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12./13. Oktober 2013 Retraite Flüeli Ranft im Jugendstil Hotel PAXMONTANA in Flüeli Ranft
Programm
Vorstellung Arbeitsgruppe Zeit:
Beschleunigung (Katharina Glatz), Kritik (Burkhard Gierer)
Dr.med.et phil.D.Strassberg, Reader „Emotionen in der Philosophie und in der Medizin“
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27. Juni 2013 Generalversammlung des Forums Medizin und Philosophie mit anschliessender Retraite im AKI in Zürich.
Programm der Generalversammlung.
Zusammenfassung Retraite
Zusammenfassung Vortrag: Ethik als Macht?